Grenzgänger

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Aus dem Büchlein Auf den Punkt gebracht von Ernst Günter Wenzler

„Grenzgänger sind laut dem Wörterbuch Leute, deren Arbeitsplatz in einem anderen Land als ihr Wohnort liegt. Deswegen müssen sie permantent die Grenze überschreiten.

Jesusleute sind laut dem Apostel Paulus Bürger des Himmels. Ihr Lebens- und Arbeitsbereich aber ist diese Welt, die Gott den Rücken gekehrt hat.

Von daher sind Christen Grenzgänger in einem viel umfassenderen Sinn. Die mit der Heimatadresse Himmel haben ihren Zweitwohnsitz auf dieser Erde.
Gottes Wort macht an keiner Stelle die Versprechung, daß man im Schlafwagenabteil einer wohligen Frömmigkeit in den Himmel kommen könnte. Die Bibel spricht deutlich vom Kampf des Glaubens. Der Feind toleriert nur Unentschiedenheit. Und die hat keine Verheißung.
„Wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“ so klärt Paulus die Gemeinde in Ephesus auf (Eph 6, 12).
Die Erdenzeit eines Christen spielt sich im Minengebiet des Bösen ab, wobei die größte Gefahr wohl in der schleichenden Anpassung an gottlose Normen und Wertvorstellungen liegt.

Nachfolge muß im, aber oft auch gegen den Strom der Masse gelebt werden. Weltflucht galt zwar immer wieder als besonders fromm, sie war aber nie im Sinne des Erfinders. Denn trotz der geballten feindlichen Macht gibt es keinen Grund zu ängtlicher Verzagtheit. Der herr des Himmels ist auch Herr der Erde. Jesusleute leben mit dem Garantieschein Gottes. (Phil 1, 6).

Wer von Gottes Gnaden lebt, bekommt Rückgrat und muß sich nicht vor Möchtegernmachthabern beugen.
Gottes Wort prägt Persönlichkeiten. Christen sind alles andere als im Windkanal der Mehrheit gestylte Leute. Ihr größtes Ziel ist nicht, daß sie nicht anecken, sondern Jesus zu gefallen. Damit leben sie nicht selten im Wiederspruch zum Diktat der Meinungsmacher und gegen den Trend der Massenmeinung.

Nachfolger Jesu sind von Haus auch Wiederstandskämpfer. Angetan mit der Waffenrüstung Gottes (Eph 6, 10f) kämpfen sie den guten Kampf des Glaubens.
Gotteskinder gehören zur gewaltlosen Befreiungsbewegung, die Menschen für den Himmel gewinnen will.

Wagemutige Kämper des Glaubens sind gefragt, die in dieser vergehenden Welt nicht heimisch werden wollen. Sie geraten zwar in Teufels Küche, sind aber nie auf verlorenem Posten.

Grenzgänger leben fröhlich und getrost auf diesem schönen Stern. Aber sie dürfen nicht heimisch auf ihm werden. Die mit der Heimatadresse Himmel wissen: Das Schönste kommt noch!“

Soweit schreibt EGW.

Randbemerkung: Wir leben hier auf einem Planeten, ein Stern wäre uns zu warm ;-)

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