Von Andreas Walter
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Beten
Die Fragen:
Wann sollen wir beten?
Wie sollen wir beten?
Was sollen wir beten?
Warum?
Weil Gott es so will!
Gott einen Vertrauensbeweis liefern
Um Gott zu Danken
Auf Gebet und Beter liegt Segen!
Im Glauben wachsen!
Wann?
Morgens, Abends, Nachts - Immer? Oft! (nicht immer, aber immer öfter ;-)
Spontan!
Zu bestimmten Zeiten
Immer und Überall
Betet, wie wenn ihr arbeiten würdet und arbeitet, als ob ihr beten würdet.
Wie?
Gott alles zutrauen!
Gott ganz ausliefern
Gottes Heiligkeit anerkennen
Ehrlich und Aufrichtig
Als Menschen, die von der Vergebung her leben.
Dein Wille geschehe
Versöhnt
Im Namen Jesu
»Mit Gott kämpfen«
Körperhaltung
Gebetstagebuch
In Bewegung
Meditation?
Was?
Anbetung
Dank
Bitten
Fürbitte
Fürdank
Zusammenfassung:
Gebet ist Haltung und Handlung.
Gebet
Segen
Anbetung
Vaterunser
Nicht nur reden, sondern handeln-
nicht nur handeln, sondern sein!
Abendgebet
Beten mit Kindern:
Beten mit dem Körper
5,13 Leidet jemand unter euch? Er bete. Ist jemand guten Mutes? Er singe Psalmen. 5,14 Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich, und sie mögen über ihm beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn. 5,15 Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden. 5,16 Bekennt nun einander die Vergehungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet; viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung. 5,17 Elia war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir; und er betete ernstlich, daß es nicht regnen möge, und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate. 5,18 Und wieder betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht hervor.
59,1 Siehe, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein Ohr nicht zu schwer, um zu hören; 59,2 sondern eure Vergehen sind es, die eine Scheidung gemacht haben zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, daß er nicht hört. 59,3 Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Sündenschuld. Eure Lippen reden Lüge, eure Zunge murmelt Verkehrtheit.
5,14 Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, daß er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten. 5,15 Und wenn wir wissen, daß er uns hört, was wir auch bitten, so wissen wir, daß wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.
das Gebet ist mehr als nur ein Sprechen.
Es ist ein Sein, ein Leben in Gott.
Es ist Bewahrung, Geborgenheit, und dann
- wenn es sich fügt -
auch ein Reden des Herzens oder des Geistes
mit dem so nahen Gott.
Gott schuf den Menschen, um ein Gegenüber zu haben.
Was wir brauchen, ist Gott schon lange bekannt. Aber wenn wir ihn dann bitten, zeigen wir, daß wir Gott die Erfüllung der Bitte zutrauen.
Wer im Gebet mit dem Danken beginnt, der kommt oft nicht mehr zum Bitten...
Jer 33,3:
Rufe zu mir, so will ich dir antworten und dir große und unbegreifliche
Dinge kundtun, die du nicht wußtest.
Im rechten Gebet werden wir von Gott geprägt.
Gebet ist nicht nur eine bestimmte Zeit, in der wir beten sollen. Das ist es auch. Gebet ist vor allem eine Haltung, eine innere Haltung, die ganz auf Gott ausgerichtet ist und alles von ihm erwartet.
Bei Bewahrung im Straßenverkehr,
bei Begegnungen mit Menschen, beim Spazierengehen... Spontaner Dank, Bitte,
Fürbitte... Einfach ein schneller Gedanke zu Gott.
Manchmal ist es so, da können wir nicht anders,
es betet sich von selbst. Meistens in freudigen Situationen durch ein Dankgebet,
oder der Mund läuft mit einem Loblied über.
Es kann helfen, sich bestimmte Gebetszeiten anzugewöhnen, besonders in schweren Zeiten, wenn das Gebet nicht mehr innere Haltung ist. Vor dem Essen, Morgens mit Gott den Tag besprechen, auf dem Weg zur Arbeit... regelmäßig.
Nicht ständig plappern! Auch nicht keinen
anderen Gedanken denken als in stillem Gebet zu Gott. Sondern eine dauernde
innere Haltung der Verbundenheit mit Gott entwickeln. Das ganze Leben soll ein
Gebet sein.
Glauben und Nichtzweifeln gehört im Gebet zusammen. Natürlich wird es nicht immer so kommen, wie wir das wollen. Aber es wird so kommen, wie Gott es will. Und das ist dann noch immer das Beste für uns! »Herr ich möchte dies und das, aber du weißt, was das beste für mich ist« Und dabei Gott alles Zutrauen - Das ist schwer, und will geübt werden.
Wir können nur einem dienen - Gott oder der Welt. Wer sich zu 100% Gott ausliefert, sich selbst aufgibt, der wird Gebetserhörungen erleben.
Gott ist groß und Ehrfurcht gebietend! Er ist kein Kumpel, mit dem schnodderig geredet werden kann. Gott versteht jeden Slang, und jede Gossensprache, jede antiquierte Pietistenrede und versnobte Ausdrucksweise. Aber er bleibt heilig, und das muß beim Gebet eine innere Demut beim Beter bewirken.
Ohne Hintergedanken, ohne Heimlichkeiten etc. Mit
welchen Motiven beten wir?
Als Menschen, die von der Vergebung her leben.
Sünde trennt von Gott, und damit wird die Verständigung mit Gott behindert. Erst wenn wir die Vergebung in Christus für uns in Anspruch nehmen, können wir zu Gott beten.
Das ist der Grundtenor, der alles Bitten im Gebet begleiten soll. Denn Gott wird uns das zukommen lassen, was ihn ehrt und uns nützt, und das überreichlich! Er wird uns nie etwas geben, was seinen Geboten und seinem Wort widerspricht.
Wenn uns Neid, Haß, Zorn die Sicht vernebeln, wird unser Gebet erschwert. Vergeben wir unseren Mitmenschen, gönnen wir ihnen allen Reichtum und alle Anerkennung der Welt, und sammeln wir uns »Schätze im Himmel«. Dann blockiert uns auch nichts im Gebet.
Das darf keine Floskel bleiben: »Das bitten wir dich im Namen Jesu«. Das muß meinen, daß wir im Sinne Jesu beten und bitten. Ist unser Wollen und Wünschen in Übereinstimmung mit dem, was Jesus möchte? Darum müssen wir Jesus kennen!
Jakob sagt in 1. Mose 32, 27: »Ich lasse
Dich nicht, du segnest mich denn.« Gott möchte nicht nur über
unser Leben und unsere Wünsche informiert werden. Er möchte auch mitbekommen,
wenn wir (über ihn) traurig, wütend oder unzufrieden sind.
Die Körperhaltung beim Gebet ist egal. Jede Haltung hat Vor- und Nachteile. Im Liegen schläft man leicht ein, im Knien schlafen die Füße ein. Im Sitzen vorgebeugt, (Shampoo- Haltung) kann man sich gut konzentrieren, ist aber nicht jedermanns Sache.
Kann helfen, seine Gedanken zu sammeln, und sich nicht ablenken zu lassen. Am Anfang hilft es, sich einen Zeitraum von 4-6 Wochen vorzunehmen, und dann regelmäßig abends 1-2 Seiten vollzuschreiben.
Beim Fahradfahren, Gebetsspaziergang oder im Auto.
Meditation wird in christlichen Kreisen oft in Richtung Okkult oder asiatische Religion geschoben. Aber auch im Gebet kann meditiert werden. Nur ist dabei auf das Ziel und die Motivation der Meditation zu achten. Sie sollte dazu dienen, sich frei zu machen von dem Trubel des Alltages. Zur Ruhe zu finden, um dann mit Gott reden zu können, ohne von seinen eigenen Gedanken abgelenkt zu werden. Alles Andere was in Richtung Meditation geht, ist mit Vorsicht zu genießen.
Demut:
Mut zu dienen - Mut sich dienen zu lassen
Anbetung, was ist das? Bei Anbetung werden wir leicht unsicher. Anbetung meint, jemandem die Ehre geben, zum Ausdruck zu bringen, daß da jemand ist, der einem viel bedeutet. Es gehören immer zwei zur Anbetung, der anbetende und der angebetete. Wer Gott anbetet, bringt zum Ausdruck, daß ihm die Größe Gottes bewußt ist, auch wenn Gott größer ist, als es uns jemals bewußst werden kann. Und doch: Diese Über alles Bekannte hinausgehende Größe und Macht Gottes müssen wir uns immer wieder ins Bewußtsein rufen. Das in Hinwendung zu Gott zu bezeugen ist Anbetung.
Anbetung meint Gott anschauen.
Auf alle Ihm nachspüren, auch in der Bibel
Gott anklagen
Gebet Gebet und Anbetung sind zwei Dinge die viel, aber eben nicht alles gemeinsam haben.
Lob: Lobpreis, für Schöpfung ok.
Dank:
Gott begegnen Jesaja: "wehe mir, ich bin voll unreiner Lippen"
Griechisch: niederknieen, auf dem Boden liegen, drunter sein
mehr als Anerkennung
mehr als Gefühl
Theologie als Anbetung im Denken
Handeln kann Anbetung sein
Für Christus entschieden sein ist schon Anbetung Joh. 4, 19ff.
Immer getan
An jedem Ort möglich
Können nur Leute, die Gott kennen
Anbetung ist Gottes erklärter Wille
muß geübt werden, wie das Beten.
Beides wie ein Kind sprechen lernt.
Ausprobieren, eigenen Stiel finden
2. Samuel 5: Tanz von David
nicht "ich" bitte, danke, "erhöhe dich" sondern "Du"
Gott ins Zentrum lassen
Anbetung braucht Zeit
Anbetung braucht (an-)Leitung
Anbetung und Dank liegen dicht beieinander. Der Unterschied liegt im Bezug der Ehre Gottes. Wenn ich danke, gebe ich Gott die Ehre für das, was er mir oder anderen getan hat. Wenn ich anbete, gebe ich Gott die Ehre für das, was er in sich selbst ist. Der Dank muß eine Grundhaltung im Leben des Beters werden, muß im ganzen Leben zum Ausdruck kommen.
Für uns, Dinge, Ereignisse, etc. Und für Vergebung. Wir dürfen
mit allem zu Gott kommen. Luther sagt: »Wenn nicht geschieht was wir wollen,
so wird doch geschehen, was besser ist!«
Wir bitten für andere. Dadurch sind wir auf wunderbare weise miteinander verbunden, und andere wissen, daß sie von unserem Gebet mitgetragen werden. Wir sind auch durch die Fürbitte am Weltgeschehen und der Tagespolitik beteiligt.
Wir danken für andere. Wir freuen uns mit, wenn anderen Gutes widerfährt. Auch, und vielleicht gerade, wenn die Anderen keine Christen sind, sie uns aber am Herzen liegen, sollten wir an ihrer Stelle Gott danken.
Segnen ist wichtig!
Uns und andere können wir Segnen, da Gott uns zuerst gesegnet hat.
Gott spricht:
Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein. 1. Mose 12, Vers 2
Gott segne Dich,
wenn Du des Morgens aufstehst, noch bevor es Dir gelingt, Dich über den Tag zu ärgern oder Dich vor ihm zu fürchten.
Gott segne Dich
mitten im Trubel des Alltags, wenn Du gar nicht dazukommst, an Ihn zu denken.
Gott segne Dich,
wenn Dir etwas Schweres widerfährt, noch bevor es sich in Deinem Herzen festsetzen kann.
Gott segne Dich
am Abend, indem er die Schatten des Tages von Dir nimmt, noch bevor sie sich in Deine Träume schleichen.
Gott segne Dich,
wo Du gehst und stehst, lachst oder weinst, glänzt oder versagst.
Gott segne Dich
in allem, was Du tust und lässt.
Es gibt meiner Meinung nach mehrere Arten von Gebet.
Das persönliche und das öffentliche Gebet;
Das laut oder leise gebetete Gebet;
Das Gebet der Tat. (>> mit dem Körper beten)
Das laut gesprochene Gebet in Gottesdiensten und Andachten.
Die Gebetsgemeinschaft, wo jeder mit der Gruppe sein Gebet vor Gott bringt.
Das persönliche Hören auf Gott.
Zum persönlichen Gebet muß jeder seinen eigenen Stil finden, da kann es keine Richtlinien oder Traditionen geben, da jeder eine individuelle Beziehung zu Gott hat. Ob laut oder leise, muß sich in jeder Situation neu finden. Sicherlich sind aber Berichte und Zeugnisse anderer Menschen eine wichtige Richtschnur beim Gestalten des eigenen Gebetes.
Zum Gebet der Tat ist auch nicht viel zu sagen: "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen." Auch und gerade im Alltag! Dabei sind nicht die spektakulären und viel beachteten Taten wichtig, sondern das Verhalten in den vielen kleinen Alltagssituationen, die Grundhaltung des Christen, die nach außen sichtbar wird.
In Gebetsgemeinschaften habe ich die verschiedensten Erfahrungen gemacht,
die alle eher positive und eher negative Tendenzen haben. IMHO ist eine gelungene
Mischung des Positiven wichtig.
Zum einen waren da die eher charismatisch orientierten Gruppen. Bei ihnen wird
euphorisch gebetet und viel Lob und Dank ausgesprochen. Was mir dabei nicht
gefiel ist, daß häufig das Wort "Herr" oder "Gott"
einfach unüberlegt als Pausenfüller verwendet wird.
Zum anderen die eher praktisch orientierten Gruppen wie Jugendkreise und Pfadfinder.
Dort traut man sich nicht so recht mit der Gruppe seine Anliegen vor Gott zu
bringen. Und Lob und Dank sind in der 'öffentlichkeit' einer Gebetsgemeinschaft
oft verkrampft. Dort sind Gebetsgemeinschaften allerdings auch seltener anzutreffen.
Wenn es sie dann gibt, ist es oft so, daß ein paar ältere mit schönen
Worten beten die gut Formulieren können, die anderen sich aber zurückhalten.
Dazwischen gibt es natürlich jede Form der Mischung.
Vom laut gesprochenen Gebet vor einer Gemeinde gibt es auch wieder mehrere Arten. Es gibt da liturgische Gebete, die regelmäßig zu bestimmten Zeiten gebetet werden. (Wie das Montagabendgebet der Kreuzpfadfinder oder die Komplet, wie sie auf den Ostertreffen regelmäßig gebetet (gesungen) wird.)
Und es gibt da das "normale" Gebet in der Kirche. Es ist je nachdem besser oder weniger gut formuliert. Manche Gebete regen zum Träumen an, andere zum Einschlafen. Wieder andere sprechen einen ganz persönlich an. Und manche von denen, die Jemanden angesprochen haben werden dann aufgeschrieben. So finden sie Verbreitung, ja, manche werden in Büchern gesammelt.
Ich möchte euch jetzt 2 Gebete der letzten Kategorie vorstellen. Eins ist das Montagabendgebet, das vorallem manche jüngere Kreuzpfadfinder noch nicht kennen. Das Andere ist ein Abendgebet, das ich auf irgend einer Veranstaltung mal auf einem Zettel bekommen und abgetippt habe.
Beten will aber auch gelernt sein. Und das fängt schon dann an, wenn unsere Eltern mit uns Kindern beten. (>> mit Kindern Beten)
Ganz wichtig ist natürlich das, was uns Jesus über das Gebet lehrt, und das Vaterunser, das uns zeigt, wie wir beten sollen. In der Bibel steht das unter anderem im Matthäusevangelium
Je mehr man denkt,
um so mehr kommt man zum Danken .
Das Vaterunser ist DAS Gebet. An ihm sollten sich alle anderen Gebete orientieren. Kurz und Knapp alles sagen, was einem wichtig ist. Schwätzer mag Gott nicht.
»Vater unser im Himmel, dein Name werde geheiligt« »Meinst Du das ernst?« etc.
Für die religiöse Erziehung des Kindes hat das Gebet eine große Bedeutung. Mit einem sehr kleinen Kind kann man noch nicht beten; Vater oder Mutter können aber für das Kind beten. Das Kind, das seinen Eltern vertraut und das Gebet seiner Mutter erlebt, wird seinerseits sein Vertrauen auf Gott übertragen können.
Das Gebet kann eine große Bedeutung für das Lebensgefühl und das Weltverständnis des Kindes haben. Es muß nichts Lebensfernes sein. Es sollte in den Alltag des Kindes hineinreichen. Im Gebet kann das Kind die Dinge ansprechen und aussprechen, die es bewegen, sei es das Schöne und Erfeuende oder das Bedrückende, die Angst. Kinder können durch Beten lernen, ein eigenes, persönliches Verhältnis zu Gott zu gewinnen, das unabhängig ist von intellektuellen Problemen.
Aber das Beten mit Kindern und das kindliche Beten kann auch Probleme haben:
Kindliche Bittgebete können Zeichen für ein verweigertes Gespräch zwischen Eltern und Kind sein. Das Kind projiziert seine Wünsche und Ängste auf die himmlische Instanz, anstatt sich den Eltern anzuvertrauen.
Viele Kindergebete halten Kinder in dem Gefühl einer hilflosen Kleinheit und Abhängigkeit fest. ("Ich bin klein, mein Herz mach rein, soll niemand drin wohnen als Jesus allein"). Religion wird hier als entmündigend erfahren.
Kindergebete vermitteln
z. T. die Fiktion einer niedlichen "heilen" Welt. Wenn sie beim
Älterwerden des Kindes zerbricht, werden meist auch die Beziehungen
zum Religiösen überhaupt beschädigt. Nach dem Verlust des
"Kinderglaubens" finden junge Menschen nur noch sehr schwer einen
neuen Zugang zu religiösem Glauben.
Eine Gefahr besteht auch in einer durch die Eltern anerzogenen, erzwungenen Gebetsroutine. Beten ist Vertrauenssache und sollte Zwang ausschließen.
Aber nicht nur die Kinder lernen was. Die Erwachsenen können oft auch noch was lernen. Von dem vollen Vertrauen das Kinder entwickeln über die unkomplizierte Ansprache Gottes (Hallo Mister Gott, hier spricht Anna...) bis hin zu staunenswerten Inhalten.
Ein Beispiel (aus "Randnotizen aus meinen Tagebüchern" von Corrie ten Boom):
Kinder besitzen außerdem eine ganz besondere Freiheit im Umgang mit ihrem himmlischen Vater. Sie kennen die Barrieren nicht, die Erwachsene zwischen sich und ihrem Herrn aufrichten.
Eine Mutter erzählte mir einst von ihrem kleinen Jungen. Sie fand ihn eines Tages in einer Zimerecke hocken und hörte ihn murmeln: "A - B - C - D - E - F - G ... "
"Was machst du denn da?" fragte sie ihn.
"Mutti, du hast doch gesagt, daß ich beten soll. Aber ich habe noch nie im Leben gebetet und weiß gar nicht, wie man das macht. So habe ich Gott das Alphabet aufgesagt und ihn gebeten, ein richtiges Gebet daraus zu machen."
Dieser Junge hatte instinktiv etwas von dem erfaßt, was Paulus in Römer 8, 26 schreibt, nämlich daß der Heilige Geist uns beim Beten hilft.
Gebet ist Haltung, das bedeutet:
Da ist das leere Herz, da sind die leeren Hände, die alles von Gott erwarten.
Gebet ist Handlung, das bedeutet:
Wir wollen von Gott alles erwarten, aber auch alles mit ihm tun. »Beten
und Arbeiten«, das war die Devise unserer Mütter und Väter.
Aus dem Gebet erwachsen Aufträge, Aufgaben. Diese gilt es umzusetzen und
zu tun.
Nicht nur reden, sondern handeln-
nicht nur handeln, sondern sein!
AbendgebetAm Abend suchen wir den Frieden. Wir suchen die Güte Gottes nach allem Streit. Seine Geduld nach aller Eile. Nicht was wir sagen ist dabei Wichtig, sondern was wir hören. Nicht was wir mitbringen, sondern was wir empfangen.
Denn das Gebet ist mehr als nur ein Sprechen. Es ist ein Sein, ein Leben in Gott. Es ist Bewahrung, Geborgenheit, und dann - wenn es sich fügt - auch ein Reden des Herzens oder des Geistes mit dem so nahen Gott.
Stille
Herr, Du allein weißt, was dieser Tag wert war. Ich habe vieles getan und vieles versäumt. Ich habe vieles versucht und vieles nicht vollendet. Ich habe aus Unglauben gehandelt und entschieden Und bin den Menschen viel Liebe schuldig geblieben. Ich möchte allen vergeben, die mir Unrecht getan haben. Ich möchte von allem Haß, allem Neid Und aller Verachtung frei sein. Vergib du auch mir alle meine Schuld. Ob dieser Tag Frucht gebracht hat, weiß ich nicht. Du allein siehst es. Du allein kannst meine Mühe segnen. Herr, ich kann dir nichts geben Zum Dank für diesen Tag, Als daß ich den Kommenden aus deiner Hand nehme. Gib mir einen neuen Tag und verlaß mich nicht. Herr, ich danke dir in dieser Abendstunde, Daß du mich heute behütet hast. Behüte alle, denen ich heute begegnet bin, Gib das Licht deiner Liebe allen, die ich liebhabe, Und allen, deren Last ich tragen soll. "Ich gehe zum Vater", hast du zu den Deinen gesagt. Ich bitte dich, daß ich dir folgen darf. Dein bin ich im Licht des Tages und im Dunkel der Nacht, bis du mich heimrufst in deinen Frieden. Amen |
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