Lukas 8, 26-39
Das hat mich verblüfft: Der besessene Geraserer war wild und unberechenbar, doch das schien den Menschen in seiner Stadt nicht allzuviel auszumachen. Er lief nackt herum, hielt sich in den Grabstätten auf und sprengte alle Fesseln, mit denen man ihn zu bändigen versuchte. Doch die Menschen um ihn herum hatten sich daran gewöhnt. Sie bekamen es erst mit der Angst zu tun, als Jesus die Dämonen aus im ausgetrieben hatte, als er normal bekleidet und ruhig bei Jesus saß. Und ich frage mich, ob das nicht typisch ist für unsere Welt, die ohne Gott lebt: In den täglichen Talk-Shows und Repartage-Magazinen wird uns eine krank Welt gezeigt, in der Menschen sich gegenseitig verletzen, misshandeln und quälen. Wir sehen Hexen, die Liebeszauber vorstellen, Zauberer, die Gedanken lesen können, Magier, die Uhren zum Stillstand bringen. Doch das alles wird als "normal" angesehen. Wir haben uns daran gewöhnt, das Kranke als "schrill" und das Dämonische als "spektakulär" zu beschreiben.
Wenn aber eine Gemeinde offensiv missioniert, wenn Kinder und Jugendliche zum Glauben kommen, dann werden Stimmen laut, die die Christen als "gefährliche Sekte" bezeichnen.
Mir hat das bisher immer Angst gemacht. Jetzt sehe ich, dass das auch zur Zeit Jesu nicht anders war. In unserer Welt, in der der Satan und seine Diener immer noch regieren, regt sich in dem Moment heftiger Wiederstand, in dem ihm ein Stück seiner Herrschaft entrissen wird. Mutiger als bisher möchte ich mich deshalb dafür einsetzen, dass das Reich Gottes hier auf der Erde immer mehr Gestalt gewinnt.
Was könnte das konkret bedeuten?
Aus "atempause" 1/2001 vom bibellesebund, S. 54
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Manche Leute unterhalten in ihren Köpfen
Fremdenzimmer für die Meinungen anderer Menschen.
Joubert
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