Aus: Von der Schöpfung bis Babel
Der Turm von Babel
1. Mose 11,1-9
Goldener Leitvers: Matth, 23,12
Wer sich aber selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden.
Sie entsprach durchaus dem Befehl Gottes, sich zu mehren, doch sie sollten die Erde füllen. Die Ebene Sinear: Vgl. Nimrod, 1. Mose 10,10. Nach Osten: Vgl. 1. Mose 3,24. Zu dieser Zeit hatte die Welt eine einzige Sprache. V. 1.
Ihr Zweck war, wenn möglich, die Zielsetzungen Gottes zu vereiteln. Gott wünschte, daß die ganze Erde wieder bevölkert wurde; sie aber wollten sich nur an einem Ort niederlassen. Beachte die persönlichen Fürworte "uns" und "wir". Gott spielte in ihren Gedanken keine Rolle. Vgl. Ps. 10,4. Ein starker menschlicher Zusammenschluß, so überlegten sie, würde Gott aus seiner eigenen Schöpfung vertreiben. Vgl. Ps. 2,1-3; Matth. 27,22; Ap. 2,23; 4,27; Jes. 29,15; 30,1. Das Herz des Menschen ist von Natur aus in Rebellion gegen Gott. Vgl. Rö. 8,7-8; Mark. 7,21; Jer. 17,9.
Ihr Plan war, einen Turm zu bauen, der sie unabhängig von Gott machen würde. "Laßt uns" nicht "laßt Gott". Vgl. Rö. 1,21-23. Der moderne Turm des Menschen ist die "modeme Zivilisation": die die Macht, die Weisheit, den Wohlstand, die Kultur, die Erfindungsgabe des Menschen herausstellt, aber Gott außer acht läßt. Vgl. Ps. 19,17; 5. Mose 6,12; Luk. 12,16-21. Der künftige Turm des Menschen wird das Zeichen des Tieres sein. Offbg. 13,16-18. So sind alle in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft menschlich hergestellten Zusammenschlüsse in Opposition gegenüber Gottes Wort, Willen und Weg.
Hier liegt eine göttliche Einigkeit (Einheit) vor (siehe das Wörtchen "uns" in Vers 7. Vgl. auch 1. Mose 1,26). Das Geheimnis der Dreieinheit der Gottheit. Vgl. Matth. 3,16-17; Matth. 28,19; Eph. 2,18.
Gottes Augen. V. 5. Vor Gottes Augen ist alles offenbar. Vgl. Ps. 14,2; 102,19; Hebr. 4,12-13.
Gottes Beschluß. V. 6-7. "Laßt uns". Hier ist göttliche Einheit, und wer könnte ihr widerstehen? Die Einheit wirkt zum Segen des Menschen. Vgl. Joh. 3,16; 1. Tim. 2,4-6; Rö. 3,19-26; 1. Kor. 1,18-29; Kol. 2,13-15.
Gottes Urteil. V. 8. Die Sprachenverwirrung und die Zerstreuung der Völker.
Die Sprachenverwirrung = das Gericht. 1. Mose 11,7-9.
Die Spracheneinheit = Gnade. Vgl. Ap. 2,1-12.
Die Harmonie der Sprache = Ehrung. Vgl. Offbg. 5,9; 7,9-14. In der himmlischen Stadt wird aus jedem Stamm und jeder Sprache und Nation sich eine wundervolle Harmonie vereinigen, um den zu loben, dessen kostbares Blut die Erlösung ermöglichte. An jenem Tag wird es nur eine Sprache geben.