Daß ich - natürlich unbeabsichtigt - dem Herrn Propheten Bileam den Fuß an der Mauer eingeklemmt habe, hat er mir mit Prügel übel heimgezahlt.
Doch was konnte ich schließlich dafür, daß der Esel mehr sah als der Prophet? Jedenfalls stand uns der Bote Gottes mit dem blanken Schwert im Weg. Da muß auch ein Mann Gottes sich wohl erst den Fuß tüchtig einklemmen, bevor er kapiert.
Wenn Sie nicht ausreichend informiert sind, empfehle ich die Lektüre von 4. Mose 22, 21 ff.
Insgesamt hat es sich für mich natürlich nicht ausgezahlt. Ich meine, mein Ruf ist im Laufe der Geschichte nicht besser geworden. Es gab immer wieder Menschen, die meinten, ihre Klugheit damit beweisen zu können, daß sie mir die Fähigkeit zum Reden glattwe g bestritten.
Verteidiger des biblischen Berichtes haben meine Ehre natürlich auch nicht gerade hochgehalten mit ihrem bissigen Argument: "Es ist viel schwerer zu glauben, daß ein Esel den Mund hält, als daß er redet."
Aber - offen gesagt: Ich würde noch mehr Prügel einstecken und noch mehr frommen Leuten den Fuß einklemmen, wenn die dadurch wenigstens kapierten, daß Gott mit ihnen reden will. Was ist mit den Menschen los, daß Esel hier nachhelfen müssen?
Diese Geschichte wurde von Ulrich Parzany verfasst.
Diese Seite ist von Andreas Walter im Februar '96 gestaltet.
Andreas Walter
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