Gott schließt mehrmals einen Bund mit Menschen. Zum Beispiel den Bund mit Noah, dessen Zeichen der Regenbogen ist. Oder den Bund mit Abram, seit dem Blut fließt, den seit dem werden die Israeliten beschnitten. Und für mich als Christ am wichtigsten der Bund, der durch Jesus Christus mit denen geschlossen ist, die ihm "nachfolgen". Das Zeichen dieses jüngsten Bundes Gottes mit den Menschen ist das Abendmahl.
Seitdem kommt es nicht mehr auf das Einhalten der Gesetze vom Sinai an, sondern allein auf den Glauben, durch den wir vor Gott gerecht werden. Wenn es aber nur auf den Glauben ankommt, darf dann ein Christ machen was er will? Ich denke, er darf, aber es wird nicht alles was er tut Gott gefallen. Und zudem wird Gott das Herz eines Christen ändern. Ich meine, das Gewissen, das was für gut und richtig angesehen wird, ändert sich. Die inneren Werte, vielleicht das was mit »Kultur« oder »Moral« umschrieben wird, verändert seine Werte. Was hat sich also im Bezug auf das Alte Testament geändert?
Ein Christ wird, je mehr er bereit ist, sich von Gott ändern zu lassen, kein Bedürfnis mehr haben, bestimmte Dinge zu tun. Das hat mit dem Heiligen Geist zu tun, und mit dem "fleischigen Herz" das wir anstatt des quot;steinernen" bekommen.
Die Juden sind als Zeichen ihrer Gottverbundenheit auf das »Blut der Beschneidung « angewiesen. Sie gehören nicht automatisch zu Gottes Volk, sondern erst wenn sie beschnitten wurden. Dabei fließt Blut, das Blut des Alten Testaments. Jesus Christus hat nun aber für alle Menschen die an ihn glauben sein unschuldiges Blut vergossen. Seit dem sind alle Menschen - ob Juden oder nicht, ob beschnitten oder nicht, - eingeladen, Gottes Kinder zu sein, indem sie Jesus Christus als ihren Herrn anerkennen.
Doch genug der einleitenden Worte.
Das Abendmahl ist ein Sakrament sowohl in der katholischen wie in der evangelischen Kirche. Es wird auch Eucharnestiefeier genannt. Es bildet auch in vielen anderen christlichen Gemeinschaften einen zentralen Bestandteil des religiösen Lebens.
Ich möchte zunächst auf die verschiedenen »Eigenschaften« des Abendmahls eingehen.
Durch die Handlung des Abendmahls wird mir Zeichenhaft bewußt, daß ich von Christi Tod und der damit zusammenhängenden Sündenvergebung abhängig bin. Brot und Wein symbolisieren den Leib Christi und das Blut, das er für uns vergossen hat. Dadurch daß ich Brot und Wein zu mir nehme, »verinnerliche« ich mir Christi, werde mir seiner Herrschaft für mein Leben bewußt.
(Die Bedeutung des Blutes: 3. Mose 17, 10 ff ; Hebräer 9,11-28, besonders Vers 20 )
Ich bekomme die Zusprache der Vergebung meiner Sünden. Dadurch fällt es mir manchmal leichter, belastende Dinge tatsächlich Christus zu überlassen, und sie werden aus meinen Gedanken gedrängt. Damit bekomme ich den Blick und die Gedanken frei für die Probleme und Sorgen anderer, und kann ihnen helfen.
Das Abendmahl sollte mindestens zu zweit gefeiert werden. Da gilt dann Gottes Verheißung: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen". So ist bei jedem Abendmahl Gott in seinem Geist gegenwärtig, solange es nicht aus Pflichterfüllung oder totes religiöses Ritual gefeiert wird. Auch wird die Gemeinschaft untereinander gepflegt, da man ja vor und nach der Feier, je nach Art auch während, miteinander spricht und sich begegnet.
Durch die Worte: »Trinkt alle daraus! Denn dies ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird, zur Vergebung der Sünden« ( Mth.26, 26-28 ) macht Jesus deutlich, daß das Abendmahl eine Feier der Sündenvergebung ist. Daher ist es guter Brauch, vor dem Abendmahl eine Zeit der Stille zu haben, in der jeder sich auf sich selbst besinnt, und reinen Tisch mit Gott macht. Ein Gebet kann diese Zeit der Stille abrunden. Erst danach feiert man dann das Abendmahl als Zuspruch der Sündenvergebung.
"Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung", heißt es im Hebräerbrief (9, 22). Hier im Abendmahl als Zeichen und Symbol zur Erinnerung
Es erinnert uns an den Opfertod Jesu, durch den unsere Sünden vergeben sind, und an den Bund, den Jesus mit seinen Jüngern schloß.
Durch die Möglichkeit der Vergebung der Sünden, an die wir im Abendmahl erinnert werden, können wir wieder Hoffen, ein erfülltes Leben zu leben, frei von Angst und Schuld.
Das Opfer kommt in allen Religionen vor. Im Alten Testament drückt es den Dank und die Huldigung des Menschen gegenüber Gott aus. Es stiftet Gemeinschaft zwischen Gott und den Opfernden. Es schafft Sühne für begangene Schuld. Die Opfergabe vertritt dabei den Geber. Sie meint die Hingabe des ganzen Menschen an Gott.
Den Sinn der alttestamentlichen Opfer sieht das Neue Testament, besonders der Hebräerbrief, im Tode Jesu erfüllt: In Jesu Tod vollendet sich seine Hingabe an Gott (»er ward gehorsam bis zum Tode«, Phil. 2,8 ). Jesu Tod sühnt die Schuld der Menschen und stiftet somit Gemeinschaft zwischen Mensch und Gott. Auch die Einsetzungsworte des Abendmahls sprechen davon, daß durch Jesu Blut, das heißt die Hingabe seines Lebens, der Neue Bund gestiftet wird.
Christus hat sich »selbst als ein Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht« ( Hebr 9,14 ).
»Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt« ( Joh 1,29 ).
Drei Räuber
kreuzigt man heute
auf
Golgatha:
Der linke nahm mir mein Geld
der rechte nahm mir
mein Gut
der in der Mitte nahm mir meine Schuld
Auf Golgatha
kreuzigt man heute
drei Räuber
Lothar Zenetti
Diese Seite ist von Andreas Walter im Januar 1998 gestaltet.
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