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Predigt am 13.6.
1. Kor. 9, 16-23 | | |
Gott will den Menschen zurück
Gott erschafft den Menschen sich zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn. Gott machte sich ein Gegenüber.
Diesem Gegenüber gibt er
die Verantwortung für alles restliche Leben auf der Erde. Das geht eine Weile gut, dann passiert
es. Der Mensch unterliegt dem Bösen,
und ist als gegenüber Gottes nicht mehr zu verwenden. Gott gibt so schnell nicht auf, er nimmt
den Kampf gegen Satan auf. Warum
wissen wir nicht, aber er hat am Menschen einen Narren gefressen. Er geht seinem Ebenbild, seinem Geschöpf
immer wieder nach. Das
geht so weit, daß er sogar in seinem Sohn Jesus selbst auf die Welt kommt, um für unsere Verfehlungen
zu sterben.
Wie es am Ende der Zeit ausgeht wissen wir nicht. Wir haben lediglich ein paar wenige Hinweise der Propheten,
Jesu Endzeitworte und
die Offenbarung des Johannes. Das lässt uns aber nicht klar sehen, was kommen wird. Aber das was
wir wissen, erfüllt uns mit Hoffnung.
Und diese Hoffnung gilt es weiterzugeben.
Eden
Ziemlich zu Beginn der Zeit hat der Mensch noch Gemeinschaft mit Gott. Im Garten Eden ist immer passendes
Wetter, keiner klagt,
keiner hat Angst oder Mangel zu leiden. Gott redet ab und an direkt mit dem Menschen, und es ist nichts
ungewöhnliches, Gott von
Angesicht zu Angesicht anzuschauen. Auch Angst, Zweifel, Eifersucht etc. sind unbekannt. Es war dort
so richtig Friede Freude
Eierkuchen. Leider nicht für lange.
Sündenfall
Der Mensch war nicht stark oder schlau genug, der Versuchung des Bösen zu wiederstehen, und wandte
sich von Gott ab. Von da an
taugt der Mensch nicht mehr voll als Gegenüber Gottes. Gott trennt sich von seinem Ebenbild und
verweist die Menschen des Gartens.
Dabei zeigt sich allerdings schon die Liebe Gottes zu den Menschen. Gott verflucht nicht die Menschen,
sondern sein Fluch geht knapp
am Menschen vorbei und trifft den Erdboden. Auch lässt Gott den Menschen nicht allein außerhalb
des Gartens, sondern er kümmert
sich noch um eine Startausrüstung indem er Kleidung aus Fellen anfertigt. Und er kümmert sich
auch noch um die Kindererziehung von
Adam und Eva mit, denn er warnt Kain ja noch, daß er von der Sünde angegangen wird. Der erste
Brudermord geschieht trotzdem. Das
zeigt uns, daß der Mensch allein nicht stark genug ist, um der Sünde zu wiederstehen. Und
wieder hilft Gott, diesmal indem er Kain ein
Zeichen gibt, das ihn vor dem Erschlagen werden rettet.
Er hätte sich ja auch raushalten können. Glücklicherweise tut er es nicht, und es ist
Gottes Geheimnis, warum er sich so sehr um den
Menschen kümmert. Eine Vermutung meinerseits wäre, daß Gott den Menschen braucht, um
seine Schöpfung komplett zu haben. Er hat
ja am Ende jeden Schöpfungstages das Geschaffene angesehen, und es für gut befunden. Erst
am Ende des sechsten Schöpfungstages
beim Betrachten der Gesamtheit des Geschaffenen heißt es, daß es sehr gut war. Aber das muß
eine Vermutung bleiben.
Sintflut
Gottes nächster Versuch, den Menschen als Gegenüber ohne Einfluß des Bösen zurückzugewinnen
ist recht radikal. Die Menschen
verfallen immer stärker der Sünde, manche mehr, manche weniger. Und dann ist da nur noch einer,
der Gott gefällt, ihn errettet Gott vor
der großen Flut. Noah baut die Arche und überlebt mit seiner Familie. Nachdem durch das Wasser
fast alles Leben vernichtet wurde,
schließt Gott mit Noah den ersten Bund zwischen Gott und den Menschen.
Doch auch Noah schafft es nicht, der Sünde zu wiederstehen. Er verfällt dem Alkohol.
Babel
Die Menschheit war noch klein, da wurden sie wieder überheblich, meinten, es könnte ihnen
alles gelingen, und das ohne Gott. Es gab
noch keine Völker oder Nationen. Alle lebten zusammen, und kannten nichts anderes. Auch hatten
sie die alle die selbe Sprache. Als
nun die Menschen anfingen eine große Stadt zu bauen, wurde Gott aufmerksam. Als die Menschen dann
auch noch den Turm zu Babel
begannen, um den Göttern gleich zu werden hat Gott ihnen die bis dahin einheitliche Sprache verdreht,
und sie in alle Winkel der Welt
verstreut. Seitdem gibt es Fremdsprachen, Nationen, Ausländer und Völker.
Abraham - Israel
Gott wendet sich nun einem bestimmten Menschen zu, dem er viel verspricht und den er segnet. Diesem
Menschen, den er sich erwählt,
- Abram - setzt Gott als Urvater eines Volkes ein. Aus ihm wird eine Nation werden, die allen anderen
Nationen zum Seegen werden soll.
Doch auch Abram - später Abraham - enttäuscht Gott. Durch das mangelnde Vertrauen Abrams und
seiner Frau wird ihm zunächst
Ismael von der Magd seiner Frau geboren, auf den sich heute die Islamisten berufen. Erst später
wird Isaak geboren, auf dem der Seegen
Gottes liegt.
Gott prophezeit Abram schon sehr früh, daß seine Nachkommen lange Zeit in Sklaverei leben
müssen (1. Mose 15, 13). Aber er
prophezeit auch, daß das ein Ende hat, und daß allen Nationen durch seine Nachkommen gesegnet
werden sollen. Gott richtet mit Isaak
einen Dritten Bund auf. (Der zweite ist mit Abram geschlossen)
Doch gleichzeitig richtet sich Gott gegen Sodom und Gomorrha, wo die Menschen sich zum Satan hinwenden.
Was mit Sodom und
Gomorrha geschah, ist ja bekannt.
Was dann kommt, ist bestimmt ebenso bekannt wie das bisher erzählte. Isaak zeugt Jakob, der unter
dem Namen Israel zum
Stammvater der Israeliten wurde. Durch Gottes Seegen auf seinem Sohn Joseph wird die ganze Familie vor
dem Hungerstod gerettet und
nach Ägypten gebracht, wo sie vom Pharao zunächst beschenkt wird. Später leben die Nachkommen
Abrahams dann aber ausgebeutet
und versklavt in Ägypten.
Ägypten - Rotes Meer
Die Flucht des Volkes Gottes aus Ägypten zeigt uns in seinen Einzelheiten auch wieder die Güte
Gottes seinem Volk gegenüber.
Allerdings schaffen es wir Menschen wieder nicht, der Versuchung und den Anfechtungen des Satans zu
wiederstehen. Die Geschichten
vom Goldenen Kalb oder von dem fehlenden Vertrauen in Gott während der Wüstenwanderung sind
ja zu genüge bekannt.
Das Volk Gottes zieht am Ende in das ihm verheißene Land ein. (Übrigens, daß heute die
Islamisten mit den Israelis um das Land
Kanaan streiten kann als Bruderstreit zwischen Ismael und Isaak gesehen werden.) Doch auch dort kommt
es immer wieder zu
Versuchungen und Wirren. Durch die Götzen und Götter der umliegenden Nationen, durch Dekadenz
infolge von Wohlstand und durch
Selbstsucht. Das Volk Gottes wendet sich immer wieder von Gott ab. Dann wendet sich Gott auch von seinem
Volk ab, und die Feinde
Gottes bekommen die übermacht. Dann kommt das Volk wieder zur Besinnung und tut Buße. Gott
ist Gnädig und wendet sich wieder
seinem Volk zu, wodurch die Kriege und Streitigkeiten wieder zugunsten Gottes Volkes ausgehen.
Während der Zeit ist zunächst Gott der alleinige König dieses Volkes. Es bildete sich
örtlich ein "Ältestenrat" (Erst Mose, dann Aaron mit
Helfern noch für das ganze Volk, danach andere für teilweise nur einen Ort). So lebt das Volk
Gottes einige Zeit.
Richter - Könige
Aus den "Ältesten" entwickelt sich das Richtertum. Die Richter vereinigten Gottes Volk
wieder weitgehend, und führten es auch in die
vielen bewaffneten Auseinandersetzungen.
Dann kommt was abzusehen war, Gottes Volk möchte wie die anderen Völker nicht nur Richter
die Streit schlichten, sondern einen
"richtigen" König. Nicht mehr "nur" Gott, sondern einer vom Volk selber soll
König sein. Gott warnt sein Volk, aber es ist nicht einsichtig.
So kommt es, daß die Zeit der mehr oder weniger guten Könige über das Volk anbricht.
Je nachdem wie gottesfürchtig der König ist geht es dem Volk gut oder schlecht. Aber von dem
Seegen der das Volk den anderen
Völkern sein soll, ist nicht viel zu spüren. Der Wechsel von sich zu Gott hinwenden und sich
von ihm abwenden ging weiter, ohne daß ein
Fortschritt zu sehen ist. Selbst Verbannung und Zerstreuung helfen nicht auf dauer.
Eine andere Beobachtung, die man machen kann ist folgende: Gott sprach im Paradies direkt zu den Menschen.
Erst danach wurde es
dem Menschen unmöglich, Gottes Angesicht zu schauen. Und dann sucht sich Gott immer wieder einzelne
Menschen - Propheten - aus,
durch die er spricht. Und es werden Menschen - Priester - eingesetzt um Gott zu Preisen, zu Opfern und
die Sorgen der Menschen vor
Gott zu bringen. Diese drei Berufungen, Könige, Priester und Propheten bilden den Kontakt von Gott
zu den Menschen.
Jesus
Und dann bricht Gottes Sorge um alle Menschen durch, Gottes große Rettungsaktion der Menschheit
beginnt.
Gottes Volk hat es nicht geschafft zu einem Seegen der Nationen zu werden. Jetzt schafft Gott es, allen
Menschen einen Seegen
zukommen zu lassen. Und er steht zu seinem Wort, indem er aus dem Volk seinen Sohn gebären lässt,
ja er selbst kommt in Jesus auf
die Welt. Jesus ist alles in einem: Sohn Gottes, König, Prophet und Priester. Und weil er alle
drei Stellvertreterfunktionen Gottes auf
Erden selbst einnimmt nennen ihn die Menschen auch Christus, DEN Gesalbten. Sozusagen den dreifach gesalbten.
Damit war allen
klar, daß er der im Alten Testament schon lange und mehrfach angekündigte Messias ist. Und
mit ihm beginnt eine ganz neue Epoche
der Weltgeschichte: Gott hat sich von dem einen Volk wieder hingewendet zu allen Menschen. Sein neues
Angebot gilt allen, die an
Jesus Christus glauben.
Sein Volk wird für eine lange Zeit unter die Nationen verstreut. Allerdings wendet sich Gott nicht
von seinem Volk ab. Er sorgt dafür, daß
es sich jetzt nach ca. 2000 Jahren Diaspora wieder in dem verheißenen Land sammeln kann.
Durch Jesus macht Gott noch einen Schritt auf den sündig gewordenen Menschen zu. Da der Mensch
allein zu schwach ist, den
Versuchungen Satans zu wiederstehen, macht Gott dem Menschen, seinem Geschöpf und Gegenüber
ein großes Angebot: Er bietet
jedem ein weißes, sauberes Gewand, das er über den Schmutz und den Dreck der Sünde zieht.
Dadurch wird der so beschenkte wieder
fähig mit Gott zu leben. Durch Jesu Tod und seine Auferstehung ist das möglich. Wer nun dieses
Angebot annimmt, sich Jesus
bedingungslos anvertraut, kann wieder mit Gott in Gemeinschaft leben. Und er wird zusätzlich noch
mit Gottes heiligem Geist beschenkt.
Dieser Heilige Geist schenkt uns Verständnis der Schrift, Trost in Bedrängnis, Kraft und Mut
wenn wir es benötigen und gibt uns
Ratschläge wie wir uns entscheiden sollen. Allerdings tut er das nicht laut, sondern leise. Auf
ihn zu hören muß trainiert werden. Und er
spricht uns nur, wenn es nötig ist. Schließlich haben wir ein Gehirn und einen tollen Körper
von Gott bekommen, die wir auch einsetzen
sollen.
Missionsbefehl
Damit dieses Angebot auch alle Menschen erreicht hat Jesus verschiedene Menschen in seine Nachfolge
gerufen. Er erzählte ihnen viel
und sie erlebten mit Jesus viele tolle Dinge. Jesus gab ihnen die Anweisung, allen Menschen von Ihm
und seinem Angebot zu erzählen.
Diese Nachfolger Jesu sind nach der Ausgießung des Heiligen Geistes losgezogen, in die ganze bekannte
Welt. Sie versuchten dieses
bemühen Gottes um die Menschen und sein mega- Angebot Jesus Christus möglichst vielen Menschen
klarzumachen.
Gemeinde
Viele Menschen erkannten, daß dieses Angebot ihre einzige Chance ist. So sind dann die ersten Gemeinden
entstanden. Jeder, der das
Angebot für sich in Anspruch genommen hat, hat auch wieder davon erzählt, und so ist ganz
ohne Anzeigekampagnen und Werbespots
die Botschaft, eben das Evangelium sehr schnell sehr weit bekannt geworden. Doch Der Mensch hat immernoch
Probleme, den
Anfechtungen des Bösen und den Versuchungen der Welt zu wiederstehen. In den Gemeinden kommt es
zu Problemen durch
Selbstsucht, Ich-bezogenheit der Mitglieder, durch Irrlehren und zusätzliche Regeln, und und und.
Aber durch Jesus Christus sind wir
immer wieder in der Lage unsere Fehler zu erkennen und zu ihm zurückzukehren. Und solange Jesus
den Mittelpunkt einer Gemeinde
bildet, lassen sich auch krasseste Kulturunterschiede aushalten.
Die Gemeinden, die sich bilden haben als Zentrum, als Steuerzentrale, als Kopf Jesus Christus, den Auferstandenen.
Dadurch werden die
Gemeinden zum derzeitigen weltlichen Leib Jesu. So wie unser Körper aus Organen mit verschiedensten
Aufgaben besteht, so braucht
der Leib Christi, die Gemeinde, verschiedenste Organe. Aber alle Teile des Leibes Gemeinde sollten darauf
aus sein, die Gemeinde zu
stärken. Und die Gemeinde sollte das zentrale Anliegen Christi nicht vergessen: Allen Menschen
von Gottes großem Angebot zu
erzählen. Also sollten sich die Gemeinden wieder ganz neu Gedanken machen, wie der Türsteher,
die Putzfrau, der Gärtner, der Prediger,
der Kassier, der Krankenbesucher etc. von Christus weitererzählen können.
Bitte senden Sie Ihre Kommentare an Andreas Walter. Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisert am 13.06.99.
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